Zentrum für Interkulturelles
Management & Diversity
Hochschule Bremen • Germany
VERANSTALTUNGEN
Unter dem Motto „Vielfalt gestalten!“ organisiert das ZIM in Kooperation mit unterschiedlichen Partner:innen seit 2008 Veranstaltungen zur Entfaltung von Vielfalt und Weltoffenheit in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Initiativen des ZIM bündeln Ideen und erzeugen Synergien zwischen einzelnen Personen, Gruppen und Organisationen.
Am Dienstag, 28. Mai 2024 fand die Design Thinking Veranstaltung des Zentrums für Interkulturelles Management und Diversity an der HSB und der Trägergemeinschaft des Bremer Diversity Preises
Was muss sich ändern, damit sich Menschen, die auf Grund von bestimmten Diversitätsmerkmalen Ausgrenzung erfahren haben, in Unternehmen und Organisationen angesprochen und willkommen fühlen? Das war das Thema des Diversity-Lunchs des Zentrums für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen (HSB) und der Trägergemeinschaft des Bremer Diversity Preises. Die Design Thinking Veranstaltung fand am Dienstag, 28. Mai 2024, dem 12. Deutschen Diversity-Tag, von 11 bis 14.30 Uhr an der HSB statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Carola Spiecker-Lampe, der Wissenschaftlichen Leiterin des Zentrums für Interkulturelles Management & Diversity (ZIM).
"Wir möchten uns der Herausforderung stellen, die Willkommenskultur in Bremer Unternehmen und Organisationen neu zu denken“, sagt Prof. Dr. Carola Spiecker-Lampe. Zusammen mit Dr. Lisa Heindl, Dr. Katrin Oellerich vom FreiRAUM@HSB Transfer und Gründungsservice (Referat 07 – Forschung und Transfer der HSB) sowie Katrin Nissel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity, nutzte die Hochschullehrerin die kreativen Möglichkeiten des Design Thinkings mit den Teilnehmenden, um Ideen für eine Umgebung zu schaffen, die für alle Mitarbeiter:innen einladend und unterstützend ist. Dr. Sabina Schoefer, Konrektorin für Digitalisierung, Change Management und Diversity, leitete den Design Thinking Prozess mit einem Impulsvortrag ein.
Design Thinking zur Entwicklung von Lösungen
Eine Frage an den jungen Mann mit mobilen Einschränkungen lautete: „Wie sieht Dein Arbeitsplatz aus?“ Die Antwort: „Ohne Fahrstuhl.“ Als Lösungsprototypen entwickelte das Team am Tisch des jungen Mannes nicht einfach nur ein Fahrstuhlmodell aus Lego, sondern eine symbolische Treppe, auf der Stufe für Stufe Achtsamkeit vermittelt und eine Checkliste erstellt wird, um seine Bedingungen zu verbessern. Vorgeschlagen wurde beispielsweise einen Achtsamkeits-Walk im Unternehmen ein- und durchzuführen.
Perspektiven wechseln und eine Reflexionskultur etablieren
Die Interviewpartnerin mit Herausforderungen wegen des Merkmals Religionszugehörigkeit äußerte ihren Unmut darüber, dass sie oft wegen ihres Kopftuchs, das sie als Zeichen der individuellen Religionsausübung trägt, willkürlich angesprochen werde. In einem Rollenspiel, das einen Lösungsansatz vorstellte, wurde deutlich gemacht, dass wir weg von der Reduktion auf ein Merkmal müssen, dass wir das Bewusstsein der Gesellschaft stärken, Perspektiven wechseln und eine Reflexionskultur etablieren sollten, die die innere Vielfalt sichtbar macht. Im Unternehmenskontext bedeutet das beispielsweise keine Fotos mehr in Bewerbungen.
Politisches Bewusstsein etablieren und provozieren
Mit einem gemalten Bild als Lösungsprototyp wurde den Herausforderungen der jungen, in der männlich geprägten Arbeitswelt unterschätzten Frau begegnet. Damit ihr auf Grund des Alters und Geschlechts keine Kompetenzen abgesprochen werden, sollten Geldgeber:innen und Investor:innen diverser aufgestellt werden.
Der Rechtfertigung wegen homosexueller Orientierung wurde in einem Bild entgegengestellt, dass eine Lösung sei, ein politisches Bewusstsein zu entwickeln und zu provozieren. Abgeleitet für Unternehmen hieße das, herauszufinden, wie sich Personen unterschiedlicher sexueller Orientierung fühlen, was sie brauchen, um nicht immer dasselbe gefragt zu werden.
Eine mögliche Antwort auf Herausforderungen wegen ‚race‘, wegen des Schwarz Seins, lautete im Team um eine junge Afro-Brasilianerin, Beratungen in Firmen proaktiv zu unterstützen, um automatische Aussonderungen zu vermeiden.
Auf die Herausforderungen wegen kultureller Herkunft reagierte das Team um die Interviewpartnerin mit indischer Zuwanderungsgeschichte mit einem Rollenspiel, in dem die Bedeutung von gemeinsamen Unternehmungen klar wurde, um Menschen zum Bleiben zu bewegen. So können beispielsweise ein gemeinsames Essen in der Kantine oder die Einrichtung einer gemeinsamen Whats-App-Gruppe das Zugehörigkeitsgefühl verstärken. Zudem sei der Satz „when are you going back home?“ aus dem Repertoire zu streichen.
Design Thinking Prozess
Gemeinsam mit Vertreter:innen verschiedener Bremer Firmen und Organisationen wurden auf Basis der Erfahrungen und Erzählungen von sechs Interviewpartner:innen, Ressource-Personen, die Herausforderungen auf Grund von „jung, Frau, unterschätzt“ in einem männlich dominierten Bereich, auf Grund von kultureller Herkunft, auf Grund von Homosexualität, auf Grund von Schwarz Sein, auf Grund von eingeschränkter Mobilität und auf Grund ihrer Zugehörigkeit zum Islam erlebten, konkrete Probleme im Bereich der Willkommenskultur identifiziert und innovative Lösungen entwickelt. Ziel war es, einen Beitrag zum Kulturwandel in Unternehmen zu leisten, und dazu beizutragen, dass sich neue Mitarbeiter:innen willkommen und wertgeschätzt fühlen.
Sich auf ungewohnte Situationen einlassen
Beim Design Thinking sind gutes Zuhören, Fragen stellen, Mitschreiben und vor allem sich auf ungewohnte Situationen einzustellen wichtige Elemente. Gerade Empathie und ein Perspektivwechsel sind unerlässliche Faktoren für einen erfolgreichen Design Thinking Prozess und letztendlich für ein Mindset, das Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, sexueller Orientierung etc. willkommen heißt.
Nach der Einführung in die Methode "Design Thinking" teilten die Ressource-Personen ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer Arbeitsgruppe. Dabei fokussierten sie die größten Herausforderungen im Unternehmen / in der Organisation und schilderten Situationen, in denen sie sich nicht willkommen gefühlt, die sie belastet haben.
Bauen mit Legosteinen, malen und schauspielern
Die Offenheit und Ehrlichkeit der Interviewpartner:innen waren entscheidend, damit die Arbeitsgruppen ein Verständnis für die bestehenden Probleme entwickeln konnten. Basierend auf den Erzählungen identifizierten die Arbeitsgruppen spezifische Probleme und entwickelten Lösungsansätze, die den Ressource-Personen vorgestellt und von diesen kommentiert wurden. Für die Darstellung der Lösungsansätze im Plenum gab es drei Formate: Bauen mit Legosteinen, Malen auf großem Blatt, Schauspielern. Alle Möglichkeiten wurden von den Teilnehmer:innen genutzt.
Bild unten, von Links nach Rechts: Lisa Heindl, Katrin Oellerich, Carola Spiecker-Lampe, Katrin Nissel; Foto: Benedict Thiew
Unter dem Motto „the first pride was a riot” fand am 26. August 2023 in Bremen der Christopher-Street-Day statt und spielte damit auf den Geist des Aufbegehrens gegen systemische Ausgrenzung von LGBTQAI+ an. Im Vorfeld luden das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity (ZIM) der Hochschule Bremen (HSB) und der SV Werder Bremen im Namen der Bremer Diversity Preis Trägergemeinschaft am Donnerstag, 24. August 2023, zum Diversity-Table-Talk am Mittag zum Thema „Perspektiven und Herausforderungen für LGBTQAI+ in der Berufswelt“ ein. Es gab Impulsvorträge, eine Gesprächsrunde, die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung bei einem Imbiss und Getränken.
30 Prozent der LGBTQAI+ erfuhren Diskriminierung am Arbeitsplatz. Das ergab eine Befragung im Jahr 2020 in Deutschland. Jede / jeder 4. outete sich nicht gegenüber Vorgesetzten laut einer Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2020. Nach der 2019 angelegten Studie “A long way to go for LGBTI equality”, die europaweit durchgeführt wurde, sind 31% der queeren Community in Deutschland am Arbeitsplatz ungeoutet. Damit ist die Arbeit oft ein Ort der Benachteiligung und des Versteckspiels.
Folgende Fragen diskutierte das Panel, bestehend aus: Peter Bollhagen, Vorsitzender Die Familienunternehmer, Malermeister, Bremer Diversity Persönlichkeit; Eva Ihlenfeld, Leiterin Human Relations, SV Werder Bremen und Katharina Vater, engagiert in der queeren Community, Referentin für queere Themen, Teil des intersektionalen feministischen Referats, AStA, Hochschule Bremen:
Wo liegen die größten Unterschiede in der Lebensrealität von Cis und Trans bzw. Inter und nicht binären Personen? Welche Diskriminierungserfahrungen machen Lesben, Schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, queere, asexuelle und intersexuelle Menschen (LGBTQAI+) am Arbeitsplatz? Was sind aktuelle Herausforderungen in Bezug auf LGBTIQA+? In queeren und feministischen Kreisen wird der Fußball oft als toxisches Umfeld wahrgenommen. Wie kann der SV Werder Bremen sich trotz des Images als ein vielfaltsfreundliches Unternehmen behaupten? Welche Erkenntnisse und Maßnahmen gibt es? Was zeichnet einen Arbeitsplatz aus, der LGBTQAI+ willkommen heißt? Was können wir tun, dass sich LGBTQAI+ angesprochen fühlen und bewerben? Welche Vorteile gibt es, wenn Firmen Wert auf Diversity legen? Häufig tappen Unternehmen in die Falle, Diversity-Management mit der ausschließlichen Förderung von Frauen zu verwechseln. Wie können Unternehmen von Beginn an Intersektionalität bzw. möglichst alle Vielfaltsdimensionen mitdenken?
Die Veranstaltung wurde moderiert von Jermaine Greene, Fan- und Antidiskriminierungsbeauftragter beim SV Werder Bremen, Pressesprecher CSD Bremen + Bremerhaven e.V. (Bereich Bremen).
Mehr Information in dieser PDF-Dokumentation
Vielfalt gestalten, Chancengleichheit fördern, Diskriminierung vermeiden
für dieses Engagement wurden am 31. Mai 2022 zum 11. Mal Institutionen, Projekte und Persönlichkeiten mit dem Bremer Diversity Preis „Der Bunte Schlüssel – Vielfalt gestalten!“ ausgezeichnet. Nach coronabedingter Pause wurde der Preis 2021 wieder ausgelobt und am bundesweiten Diversity Tag feierlich in der Bremischen Bürgerschaft vergeben.
Ausgezeichnet wurden Radio Bremen für sein junges Programm Bremen NEXT und das Projekt „Rent a Teacherman“ der Universität Bremen. Der Förderpreis ging an den Verein Inklusive WG Bremen e.V., der Unternehmer Bülent Uzuner wurde als Diversity Persönlichkeit 2021 geehrt.
Mit einem Grußwort eröffnete Frank Imhoff, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, die Veranstaltung. Die Moderatorin Burcu Arslan führte das Publikum durch den Abend, das musikalische Begleitprogramm wurde von einem Trio um den Saxofonisten Gilles Agnamana mit zwei seiner Schüler sowie der ukrainischen Sängerin Natalie Shtefunyk gestaltet. Bei Getränken und ukrainischem Streetfood von Bab‘ Maria aus der Markthalle Acht ließen die ca. 150 geladenen Gäste den Abend feierlich ausklingen.
Seit 2010 wird der Bremer Diversity Preis vom Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen (ZIM) in enger Kooperation mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen und elf weiteren Trägern verliehen. Schirmherr ist Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.
Weitere Impressionen gibt es auf der Website des Bremer Diversity Preis
Wir verabschieden uns von unserer Leitung Prof. Dr. Jutta Berninghausen, die nach über 24 Jahren an der HSB Hochschule Bremen - City University of Applied Sciences's School of International Business in den Ruhestand geht.
Das ZIM-Team bedankt sich herzlich bei Jutta für ihre Führung und Unterstützung, tolle Erinnerungen und viele Jahre inspirierender Zusammenarbeit. Als Professorin für interkulturelle Kommunikation und Diversity Management war Jutta eine Pionierin bei der Einführung und Weiterverfolgung von Themen rund um interkulturelles Verständnis, Gendermainstreaming, Diversity-Inklusion und soziale Gerechtigkeit in Bildungs- und Gesellschaftsdiskursen.
Wir vom ZIM freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihr und auf ihr Mentoring, um den Bremer Diversity Preis und die anderen sozio-ökonomisch bedeutsamen Projekte, die Jutta initiiert hat, weiterzuführen.
Unternehmen, Institutionen und Projekte aus dem Land Bremen und der gesamten Nordwestregion, die Vielfalt schätzen, fördern und nutzen, laden wir ein, sich um den „Bunten Schlüssel – Vielfalt gestalten!“ zu bewerben. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Schaffung mobiler und agiler Arbeitsplätze, die Gestaltung kultureller Vielfalt, die Herstellung von Chancengerechtigkeit, die Unterstützung einer produktiven Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen, die Einbeziehung von Menschen mit besonderer Befähigung etc. können thematisiert werden. Los geht’s ab dem 18. Mai 2021, dem 9. Deutschen Diversity-Tag. Klicken Sie hier und lesen sie den Kurzbericht aus dem Weser-Kurier.
Unter dem Titel BRAVE NEW WORK: Mit Vielfalt und Chancengerechtigkeit in die Zukunft veranstaltete das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen am 7. Juni 2021 eine bundesweite, digitale Konferenz zur Zukunft der Arbeit und zu Voraussetzungen für mehr Chancengerechtigkeit in einer vielfältigen Gesellschaft. Die Konferenz wurde von der Trägergemeinschaft des Bremer Diversity Preises gefördert.
Mit Emilia Roig, Autorin von WHY WE MATTER, und Aladin El-Mafalaani, Autor von Mythos Bildung, hatten die Veranstalter:innen europaweit profilierte Keynotespeaker:innen gewonnen, die ihre Thesen zu den Themen Intersektionalität, Chancengleichheit und Teilhabe präsentierten.
Zwei weitere Keynotes mit Nina Straßner, Head of Diversity and People Programs, SAP, und der Gründerin von betterplace.org, Joana Breidenbach, beleuchteten die Praxis von Diversity Management in einem großen Unternehmen und die Bedeutung persönlicher Prozesse für den konstruktiven Umgang mit Vielfalt.
Die Moderatorin Prasanna Oommen führte ihr Publikum charmant und inhaltlich brilliant durch den Tag mit Gesprächen, Workshops und Begegnungen im digitalen Wonderraum.
Daneben besuchten die zahlreichen Teilnehmer:innen Workshops zu Themen wie: wertschätzende Zusammenarbeit durch „Liberating Structures“, Nutzer:innenorientierung im digitalen Wandel, vom Dazugehören und Einzigartig sein, Chancen durch das AGG und kreative Methoden zur Förderung einer vielfältigen Unternehmenskultur.
Beendet wurde die Konferenz mit dem Slam Poetry Künstler Adrian Adu und seinen Interpretationen, Gedanken und Visionen zum Thema Vielfalt.
Weiterführende Information zur Konferenz und zum Bremer Diversity Preis:
katrin.nissel@hs-bremen.de
carola.spiecker-lampe@hs-bremen.de
Die Aufzeichnung der Konferenz ist jetzt auf unserem YouTube-Kanal zu finden.
Montag den 14.06.2021 fand erneut eine Veranstaltung unter dem Banner "Train-the-Trainer" statt. Diese trug den Titel: Evidenzbasierte Konzeption interkultureller Trainings. Geleitet wurde der Vortrag von Verena Ohanian und Vera Künzer.
Für weitere Informationen:
Vera Künzer
Tel.: +49 421 5905-4412
vera.kuenzer@hs-bremen.de
Auf der griechischen Insel Samos leben momentan 3.500 geflüchtete Menschen in provisorischen Camps. Studentinnen der Refugee Law Clinic (RLC) aus Berlin klären die Menschen vor Ort über ihre Rechte auf und die Bremerin Franziska Schmidt ist eine von ihnen.
In ihrem aktuellen Bericht geht es um die Lage im Camp, die Arbeit der RLC und die Flüchtlingspolitik der EU. Ergänzt wird der Bericht durch Najah Tamo aus Kobane, die selbst auf Samos war und heute Bremerin ist.
Die Veranstaltung fand unter der Leitung von Vera Kuenzer (Zentrum für interkulturelles Management und Diversity) am 17. Mai statt. Eine kurze Zusammenfassung finden Sie hier.
Zeitungsartikel aus dem Weser-Kurier hier.
Partizipation und Unsicherheit als Inspiration
Zum Thema „Partizipation und Unsicherheit als Inspiration – Einblicke und Ausblicke aus der Freien Theater- und Tanzwelt“ gestalten Linda Baumert und Alexander Hauer von OpusEinhundert, Diversity Preisträger 2019, den 6. digitalen Diversity Workshop am Dienstag, 27. April 2021, von 17.00 bis 18.30 Uhr.
Wie können Organisationen diverser werden, Beteiligungen schaffen? Wie kann Unsicherheit Inspiration erzeugen? Welche neuen Wege der Begegnung können wir in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und virtueller Kommunikation finden?
Wir freuen uns auf einen regen Austausch.
Anmeldungen unter: zim@hs-bremen.de
Weitere Einblicke zu Diversity-Projekten von OpusEinhundert: http://opuseinhundert.com/
Interkulturelle Gespräche per Videochat
Seit fünf Jahren gibt es beim „Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity“ (ZIM) der Hochschule Bremen den Schwerpunkt „Flucht und Migration“. Das Projekt bietet nicht nur geflüchteten Studierenden Unterstützung, sondern ist auch in der Stadt aktiv. Ein besonders wichtiges Format sind die interkulturellen Gesprächskreise, die in Corona-Zeiten eine andere Form gefunden haben.
Seit drei Jahren gibt es das Angebot in........Lesen Sie hier weiter.
Beim 2-monatlichen kollegialen Austausch von Lehrenden und freien TrainerInnen mit den Schwerpunkten Interkulturalität und Diversity trafen sich im November und Januar über 20 Teilnehmer*innen online und das ZIM hatte eingeladen:
Weltweite Pandemie - welche Rolle spielt Kultur?
Auf der ganzen Welt haben die Auswirkungen der Pandemie schwere menschliche, politische und ökonomische Folgen. Regierungen reagieren darauf sehr unterschiedlich und unabhängig davon, ob die Menschen mit ihren Einschränkungen einverstanden sind oder nicht, so betrifft es doch alle in der ihnen eigenen Lebensweise.
Wir fragen uns: ist es sinnvoll kulturelle Unterschiede im Umgang mit Corona herauszuarbeiten oder sind das unzulässige Kulturalisierungen?
Nächster Termin: 08.02.2021 zum Thema „Abwehr und Rassismus in Lehre und Training“.
Information und Zusammenfassung: vera.kuenzer@hs-bremen.de
Die ersten Weihnachtsgeschenke ihres Lebens erhielten die Teilnehmer*innen des Projektes „Neues Leben in Bremen“ in den Tagen vor dem Fest. Da Treffen im Moment nicht möglich sind, bietet das Projektteam über Videochat die Möglichkeit, dass die neuen Bremerinnen und Bremer im persönlichen Gespräch ihre Geschichte erzählen.
Information: vera.kuenzer@hs-bremen.de
„Wie lehne ich freundlich, aber bestimmt den Familienbesuch ab?“ Um diese und viele weiter Fragen ging es bei mehreren Informationsveranstaltungen des ZIM in Bremer Übergangswohnheimen für geflüchtete Familien. Die Krankenschwester und interkulturelle Trainerin Christine Schanze und der HSB-Student Wasem Al Masalmeh informierten die Bewohner*innen über die Pandemie, klärten Missverständnisse auf und erklärten die Regeln im Lockdown.
Insgesamt über 65 interkulturelle Gesprächskreise mit geflüchteten Familien in Bremen hat das ZIM in den vergangenen 3 Jahren durchgeführt und kann diese wichtige Arbeit nun mit der Förderung der Senatorin für Kinder und Bildung weiterführen. In Teams aus interkulturellen TrainerInnen und BrückenbauerInnen aus den Regionen werden die Themen besprochen, die den neuen Bremerinnen und Bremern wichtig sind. In diesem Jahr sind dies z.B.
* Wie erziehen wir unsere Kinder in Deutschland? (Zielgruppe: Eltern einer Kita in der Vahr)
* Corona – was ist wichtig? (Zielgruppe: Übergangswohnheime in Bremen)
* Plötzlich alleinerziehend! (Zielgruppe: Frauen aus Westafrika)
Information :
Vera Kuenzer, vera.kuenzer@hs-bremen.de
Student*innen der Hochschule Bremen unterstützen mit dem neuen Corona Kindertelefon geflüchtete Kinder in Bremen.
Jasmin kann schon wochenlang nicht in die Schule gehen, Muzun lebt mit ihren Eltern und sieben Geschwistern noch in zwei Zimmern eines Bremer Übergangswohnheimes und Tajuddin hat seit dem Lock-down kein Wort Deutsch gesprochen, obwohl er bald seinen Schulabschluss machen will.
Wochenlang keine Schule und im Wohnheim ohne Kontakt nach draußen mit der Familie auf kleinstem Raum leben – so sah bis vor Kurzem der Alltag für alle Kinder aus, die z.B. aus Syrien oder Afghanistan nach Bremen gekommen sind und die Pandemie nun hier erleben.
Mit dem Corona Kindertelefon hat sich das geändert: koordiniert vom ZIM treffen sich nun ehrenamtliche Studentinnen der Hochschule regelmäßig zum Videochat oder persönlich mit Jasmin, Muzun und Tajuddin und das macht beiden Seiten viel Spaß. Mal sind es Hausaufgaben, mal sind es Frühlingslieder und mal Lügengedichte – die Kinder genießen die wöchentlichen Stunden, die sie alleine für sich haben und bei denen sie viel von ihren großen „Freund*innen“ lernen können.
In der Zwischenzeit hat es mit den ersten Lockerungen auch schon persönliche Treffen gegeben und mit den Sommerferien vor der Tür macht das Treffen mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen wieder neu viel Sinn.
WER HAT LUST MITZUMACHEN?
Die Häufigkeit der Treffen bestimmt Ihr selbst in Absprache mit den Kindern, Beratung und Austausch mit anderen „großen Brüdern und Schwestern“ gibt’s bei Bedarf den ganzen Sommer.
Projektleitung:
Vera Kuenzer
Fakultät 1
Werderstraße 73
28199 Bremen
Raum B37
Tel.: +49 (0)421 – 5905-4412
E-Mail: vera.kuenzer@hs-bremen.de
Wie aktiviert man Studierende und ermöglicht ein Lernen mit allen Sinnen – und das online?
Zu diesem Thema hat das ZIM im Juli und August 2020 jeweils zwei Online-Fortbildungen für interkulturell Lehrende und TrainerInnen angeboten, an denen rund 40 Interessierte teilnahmen.
Mit Dr. Eva Maria Bäcker konnte eine Referentin gewonnen werden, die mit viel fachlicher Erfahrung und ebenso viel Expertise im Fernstudium zahlreiche Idee, Tools und Methoden präsentierte und die Teilnehmenden damit für neue Lehrerfahrungen motivierte.
Information und ggf. Aufzeichnungen:
Vera Kuenzer, vera.kuenzer@hs-bremen.de
Einschränkungen von Kommunikation ohne physischen Kontakt oder mehr Raum für vielfältige Stimmen? - Katrin Nissel über die Chancen der digitalen Transformation hin zu inklusiveren und internationaleren Kongressen (Gastbeitrag bei GCB - in deutscher und englischer Fassung)
„Unter den Dingen, die von diesem sehr seltsamen Jahr in Erinnerung bleiben werden, ist auch das Wort ‚physisch‘. Gebraucht wird es derzeit, um etwas als besonders zu markieren, das noch vor kurzem selbstverständlich war“, so der Autor Tilman Spreckelsen zur Verschiebung bzw. teilweisen Virtualisierung der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2020 (FAZ, 8. Juli 2020, S. 11).
Internationale Konferenzen und Messen leben vom Ideenaustausch, von Wissenstransfer, von Perspektivenvielfalt, von der Möglichkeit, Einblicke in andere ‚Welten‘ zu erhalten, von unterschiedlichen Kommunikations- und Vortragsstilen, von Begegnungen.
Hätten wir uns vor einem halben Jahr ausmalen können, dass es eine Zeit geben wird, in der Wissenschaftler*innen, Verlagsmenschen, Künstler*innen, Veranstaltungsmacher*innen aus aller Welt nicht mehr einfach von einem Ort zum anderen reisen können, in der Konferenzen, Kongresse, Konzerte gar nicht oder aber rein virtuell, ohne physische Anwesenheit der Vortragenden und Teilnehmer*innen, ohne Präsenz eines Publikums, stattfinden würden?..........Den Rest des Beitrages gibt es hier.
5 Jahre nach dem Sommer der Flucht: ein Fazit, eine Erklärung und ein Appell
Aktivitäten des Zentrums für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen gemeinsam mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen und der Trägergemeinschaft des Diversity Preises anstelle der Diversity Tafel
Leider konnten wir in diesem Jahr die Diversity Tafel bei der swb nicht realisieren. An Stelle der beliebten Tafel hat das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen gemeinsam mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen und der Trägergemeinschaft des Diversity Preises folgende Aktivitäten am 8. Deutschen Diversity-Tag realisiert:
- Einen virtuellen Austausch über „Herausforderungen und Chancen im Umgang mit Vielfalt in Corona-Zeiten“ mit ehemaligen Diversity Preisträger*innen, Vertreter*innen der Trägergemeinschaft und Jury, 360 ° Diversity Beauftragten sowie Berater*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft.
- Film zum Thema „Unterschiedlich Alt Sein in Corona-Zeiten“, ein Gespräch zwischen der Soziologin Dr. Annelie Keil und dem Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.
mehr dazu auf: https://diversity-preis-bremen.de/
Eine Veranstaltung des Zentrums für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen im Rahmen der Bremer Europawoche am 12. Mai 2020
Es ging um folgende Fragen und subjektive Eindrücke: Welche Vorstellung hatte ich von Europa vor meiner Ankunft? Mit welchen Werten habe ich Europa verbunden? Welche Bilder von Europa existieren in meinem Herkunftsland? Wie deckt sich das alles mit der realen Erfahrung? Europa stand in der Vorstellung der Input-Geber für die Einhaltung der Menschenrechte, für einen selbstverständlichen Zugang zu Bildung, für Bürokratie, für eine starke Ökonomie, für Wohlstand. Diese und andere Ideen hatten Studierende aus Indien und Syrien von Europa. Mit dem Publikum diskutierten sie, welche Vorstellungen sich mit dem wirklichen Erleben deckten und was sie, im Abgleich mit der Realität, überrascht hat. So wird das Bildungssystem als sehr eigenverantwortlich und selbstbestimmt wahrgenommen im Unterschied zu viel Anleitung und Frontalunterricht in den Heimatländern, statt dem erwarteten Ausgesetzt-Sein gegenüber rassistischen Haltungen wurde den 4 Vortragenden eher Solidarität entgegengebracht, statt umfassenden Wohlstand, beobachtet ein Student auch im Stadtbild Bremens doch eine starke Kluft zwischen Ärmeren und Reicheren.
Die Preisträger des 10. Bremer Diversity Preises stehen fest: die Bremer Heimstiftung, die CE-CON Gmbh und das Projekt OpusEinhundert-OnStage. Die Diversity Persönlichkeit 2019 ist Virginie Kamché.
Der Bremer Diversity Preis richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, Global Player, Institutionen und Projekte, die durch ihre Aktivitäten und Maßnahmen zur Entwicklung Bremens und der Nordwest-Region beitragen, die Offenheit, Vielfalt und Chancengleichheit in der eigenen Organisationskultur schätzen,fördern und produktiv nutzen. Wir erhielten in diesem Jahr insgesamt 25 Bewerbungen aus Bremen und der gesamten Nordwestregion. Thematisiert wurden unter anderem die Unterstützung einer produktiven Zusammenarbeit von Jungen und Erfahrenen, die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Gestaltung kultureller Vielfalt, die Herstellung von Chancengleichheit, die Einbeziehung von Menschen mit besonderer Befähigung und Diversity.
Start des Diversity-Wettbewerbs 2020: am 8. Deutschen Diversity Tag, dem 26. Mai 2020
Für mehr Informationen: http://diversity-preis-bremen.de/bewerbung/
von links nach rechts: Daniela Klostermann, Dr. Patrycja Kniejska, Prasanna Oommen, Prof. Dr. Karin Luckey, Alexander Künzel
Die Ausstellungen im Flur des ZIM befassen sich mit den unterschiedlichsten Themen die uns alle etwas angehen!
Diesmal beschäftigen sich die Bilder mit dem Thema Menschenrechte.
Für mehr Information: https://menschenrechte.proasyl.de/
Virtueller Austausch mit ca. 25 Verantwortlichen aus Unternehmen, Wissenschaft, Bildung und Kultur
Wie halten Hochschulen Studierende am Ball ohne das Campusleben vor Ort? Wie finden Stadtbibliotheken Zugang zu ihren vielfältigen Besucher*innen? Wie holen Theater, Museen, Kinos, ihr Publikum zurück? Wie erhalten Unternehmen Kontakte zu vielfältigen Kund*innen aufrecht?
Zu diesen Fragen organisierte das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity, ZIM, am 25. August einen virtuellen Austausch für ca. 25 Verantwortliche aus Unternehmen, Wissenschaft, Bildung und Kultur.
Marcel Heits*, Leiter HR Strategie der *swb AG*, gab einen Input über diversitätsorientierte Personalentwicklung und machte bewusst, dass wir alle gerade viele Neuerungen erleben und Menschen sehr unterschiedlich damit umgehen. Dr. Ferdaouss Adda, Referentin für interkulturelle Öffnung, 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft, Theater Bremen, erzählte, wie in der Sommerspielzeit, als das Theater als physischer Ort geschlossen war, z.B. Brieffreundschaften zwischen Theatermitarbeiter*innen und dem Publikum entstanden. Ihre Zukunftsvision: Künstler*innen des Theater am Goetheplatz suchen Orte in verschiedenen Stadtteilen auf, bringen ihre Kunst dorthin und erfahren mehr von den Interessen, Wünschen und Vorstellungen der Bewohner*innen.
Im Austausch unter den Teilnehmer*innen der virtuellen Veranstaltung wurden Ungleichheiten stärker in den Blick gerückt, wie z.B., dass manche Menschen gar nicht im Homeoffice arbeiten können. Fragen kamen auf: Was funktioniert für wen gut? Wer wird ausgeschlossen? Wie bewerten wir welche Arbeitsfelder? Wie erzeugen wir auch virtuell Empathie? Wie gestalten wir kommende physische Begegnungen am Arbeitsplatz bewusster?
Am 3. Juli 2019 vernetzten sich auf dem Breminale Diversity Stammtisch By Christel 50 Gäste,
darunter ehemalige Preisträger*innen, Repräsentant*innen aus der Trägergemeinschaft, Netzwerkpartner*innen, 360° Diversity Agent*innen und Interessierte. Besonderes Highlight: 30 Gäste aus europäischen Partnerstädten im Projekt „Vote 4 Your Europe“ und dem „Digital Impact Lab Bremen“ diskutierten über Vielfalt und Demokratie.
Andrea Schreiber, Leitung Anlauflogistik & Leadwerk C-Klasse (SC/C AL) und Diversity Beauftragte des Mercedes-Benz Werk Bremen begrüßte das Diversity Stammtisch Publikum und rief zur Teilnahme am Diversity Wettbewerb auf. Katrin Nissel, ZIM, HSB, stellte die Bewerbungskriterien vor und beriet einige Interessierte.
Im Gespräch mit den Gästen des Projektes „Vote for Europe“, das von Katrin Nissel (ZIM) und Martin Koplin (M2C Institut) moderiert wurde, ging es auch um die Repräsentanz von Menschen verschiedener kultureller Hintergründe in Non-Profit und Wissenschaftseinrichtungen, um die Notwendigkeit von Gesetzen für die Herstellung von Chancengleichheit.
Auf dem Bremer Diversity-Stammtisch treffen sich einmal jährlich Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur, Politik und Medien zum Austausch über den konstruktiven Umgang mit Vielfalt. Inmitten eines inspirierenden Kunst- und Kulturprogramms auf der Breminale bietet der Bremer Diversity Stammtisch die Möglichkeit, in ungezwungener Atmosphäre Fragen rund um Diversity-Management zu stellen, mit Expertinnen und Experten zu diskutieren und eigene Projekte vorzustellen.
Auch werden die Gäste über Bewerbungskriterien und Auswahlverfahren informiert. Seit 2011 findet der Bremer Diversity Stammtisch auf der Breminale statt.
Der Erfolgsfaktor „Vielfalt in der Arbeitswelt“ für Inhaber*innen, Führungskräfte, Personalverantwortliche
Erstmals im Juni 2019 bot die Hochschule Bremen gemeinsam mit dem Mercedes-Benz Werk und der Trägergemeinschaft des Bremer Diversity Preises ein weiteres Veranstaltungsformat an: Das Praxisforum Diversity. Das Praxisforum Diversity richtet sich an Inhaber*innen, Führungskräfte, Personalverantwortliche, Diversity Beauftragte, die Vielfalt in der eigenen Organisation strategisch gestalten und weiterentwickeln wollen. Fachlicher Austausch mit Expert*innen und Vernetzung stehen dabei im Vordergrund. Aus Sicht von Unternehmen und Organisationen wird das Thema Vielfalt aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Kulturelle Vielfalt, Generationenmanagement, Wissenstransfer, Rolle der Frau, Digitalisierung / Künstliche Intelligenz, neue Arbeitsmodelle gilt es in der Organisation zu verankern. Das Praxisforum Diversity bietet die Möglichkeit, sich mit Herausforderungen, Gewinn und Nutzen von Diversity-Management auseinanderzusetzen. Außerdem wird diskutiert, wie der Organisationswandel gestaltet werden und gelingen kann. Voraussichtlich findet das nächste Praxisforum im Sommer 2020 statt.
Für mehr Informationen: http://diversity-preis-bremen.de/praxisforum/
- über Fake News und Hassreden vor über 120 Gästen an der Fakultät Wirtschaft der HSB
„Helden sind keine Märtyrer. Als Toter kann ich nichts ausrichten“, mit diesen Worten verließ Jean Wyllys auf Grund von Morddrohungen im Januar 2019 Brasilien und ist damit der erste politische Exilant unter der Regierung des rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro. Der Brasilienbeauftragten Katrin Nissel gelang es gemeinsam mit der Biologieprofessorin Glícia Calazans den berühmten Dissidenten an die Hochschule Bremen einzuladen. Wyllys sprach am 11. Juni vor über 120 Gästen über die „Auswirkungen von Fake News und Hassreden auf die Wahrnehmung von Minderheiten, auf Wahl- und Entscheidungsprozesse – der Fall Brasilien“; zudem gab er Einblicke in neueste Erkenntnisse über die Verquickung des derzeitigen Justizministers Sergio Moro in den Fall der Operação Lava Jato, „Operation Hochdruckreiniger“, ein Polit-Skandal um den Ölkonzern Petrobras sowie verschiedene Bauunternehmen und Parteien.
Für Mehr Information: http://www.hs-bremen.de/internet/de/einrichtungen/fakultaeten/f1/aktuelles/
Artikel über die Veranstaltung im Weser Kurier: https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-menschenrechtler-ueber-fake-news-und-social-media-_arid,1838831.html
Diversity Tafel 2019 auf dem BLG LOGISTICS Gelände
100 Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur, Medien und Politik tafelten am 28. Mai 2019 bei BLG LOGISTICS. Thematischer Fokus war die Vermittlung gemeinsamer Werte, damit Vielfalt im Unternehmen positiv genutzt werden kann. Auf der 12. Diversity Tafel fiel auch der Startschuss für den Diversity Wettbewerb. BLG LOGISTICS stellte auf der Tafel dar, wie die konstruktive Nutzung von Vielfalt Gemeinschaft stärkt und gemeinsame Werte Zusammenhalt schaffen. Nach der Begrüßung durch Dieter Schumacher, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG LOGISTICS), sprach Andreas Hoetzel, Leiter Unternehmenskommunikation der BLG, über Strategien zur Verankerung von Unternehmenswerten.
Für mehr Informationen: http://diversity-preis-bremen.de/diversity-tafel/
Die Bremer Stadtmusikanten: Diversity als Standortfaktor für Bremen
Am 3. April 2019 organisierte das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen in Kooperation mit der Diversity Preis Trägergemeinschaft und der Kunsthalle Bremen ein öffentlichen Symposium über die Bedeutung von Vielfältigkeit, Mut und Weltoffenheit für die Stadtkultur Bremens. Die Bremer Stadtmusikanten, deren 200-jähriges Jubiläum in der Ausstellung Tierischer Aufstand in der Kunsthalle gefeiert wurde, boten dabei den Anlass, Fragen über eine diverse und tolerante Stadtgesellschaft zu stellen.
Die Vielfalt kultureller Angebote, der Perspektivenreichtum verschiedener Bevölkerungsgruppen, die Internationalität von Unternehmen und nicht zuletzt die Offenheit der Menschen, wirken sich auf die Attraktivität einer Stadt und einer Region entscheidend aus. Die daraus entstehende Anziehungskraft spielt eine große Rolle bei der Entscheidung, wo Menschen heute leben möchten. Kulturelle Vielfalt und ein wertschätzendes Miteinander werden damit zu entscheidenden Standort- und Wirtschaftsfaktoren.
Im Hinblick auf die Hansestadt Bremen stellten wir uns deshalb folgende Fragen: Wo spiegelt sich die kulturelle Vielfalt Bremens im Freizeitangebot, im Personal von Unternehmen sowie Kultureinrichtungen und auch bei den Kund*innen bzw. Nutzer*innen wieder? Wer gestaltet die vielfältige Stadtgesellschaft mit? Und wie kann die Hansestadt Bremen ihr diverses Profil als Standortvorteil sichtbar machen? Darüber diskutierten wir mit Expert*innen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.
(Fotos von Gennady Kuznetsov)
"Die Flüchtlinge bekommen hier alles umsonst"
Im März veranstaltete das ZIM an der Hochschule Bremen ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen mit Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, Politologe und Erwachsenenbildner an der Universität Duisburg-Essen.
„Stammtischparolen“, das ist ein Stellvertreterbegriff für im Alltag aufkommende aggressive, zugespitzte, ausgrenzende und diskriminierende sowie schlagwortartig vorgebrachte Äußerungen.
Das Ziel des Trainings war, jenen, die im Alltag mit solchen Parolen umgehen müssen, die Möglichkeit zu geben, eigene Positionen argumentativ – auch gegen Widerstände – vertreten zu lernen.
Im Argumentationstraining gegen Stammtischparolen wurden populistische politische Äußerungen, Schlagwörter und Parolen auf ihre emotionale Wirkung, ihren inhaltlichen Kern, die Gründe ihres Aufkommens, ihre politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen sowie eventuelle Gegenstrategien hin überprüft.
In Rollenspielen wurden die Parolen diskutiert, die am meisten herausfordern und provozieren. Anschließend wurden die Gespräche ausgewertet, und es wurden wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten und Reaktionsweisen sowie argumentative und inhaltliche Gegenpositionen gesucht bzw. ausprobiert.
Der Diversity Preis will das Bewusstsein dafür schärfen,
dass sich Diversity-Management als Unternehmensstrategie lohnt und speziell für Organisationen in der Nordwestregion Anreize schaffen.
Ziel ist es, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Projekte auszuzeichnen, die Unterschiede, Eigenheiten und Talente in der eigenen Organisation oder im Team nutzen, die sich erfolgreich für eine Kultur der Vielfalt einsetzen, einen Umgang pflegen, der von gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung geprägt ist.
Jedes Jahr wird auch eine Diversity Persönlichkeit ausgezeichnet. Vorschläge werden vom Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity angenommen. Es sollte eine Person des öffentlichen Lebens sein, die sich überzeugend für Diversity einsetzt. Das Engagement der Diversity Persönlichkeit sollte in hohem Maß dazu beitragen, Vielfalt in der Gesellschaft oder im Arbeitsleben zu fördern. Ihr Einsatz sollte eine große Wirkungskraft in Bremen, der Nordwestregion oder überregional entfalten.
Bewegte Bilder zum 20. Jubiläum des ZIM
Am 29.11. feierten über 100 Freunde und Freundinnen des Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity im Staffelgeschoss am Neustadtswall das 20-jährige Jubiläum des Instituts.
Bei leckerem Essen und Getränken und untermalt von der Musik von insan popular des Kulturladen Huchting führte Claudius Joecke durch den Abend . Er ließ die 20 jährige Geschichte des ZIM anhand von kleinen Statements verschiedener Protagonist*innen aufleben. So kamen sowohl die Gründer des Instituts zu Wort als auch Trainer*innen, Mitglieder, Partner*innen, Teilnehmende und Studierende. Um Mitternacht klopfte der Nachtwächter an, so dass der DJ die Musik ausmachen musste. Jetzt freut sich das ZIM auf die nächsten 20 Jahre!
Stimmung zu Beginn - Foto: Joana Balden
Stimmungsbild Vortragsraum - Foto: Joana Balden
Stimmungsbild Publikum - Foto: Joana Balden
Redebeitrag I - Foto: Joana Balden
Redebeitrag II - Foto: Joana Balden
Bandauftritt insan popular - Foto: Joana Balden
Musik von Milad Müller - Foto: Joana Balden
Verbaler Diskurs - Foto: Joana Balden
Austausch, Diskussion und Ratespiel auf der Breminale!
Bremen, 36° im Schatten. Bei sengender Hitze fanden sich am 26. Juli 2018 ca. 40 Diversity-Interessierte, darunter ehemalige Preisträger*innen, Repräsentant*innen aus der Trägergemeinschaft, Netzwerkpartner*innen sowie einige Neugierige am Stand by Christel zum Diversity Stammtisch auf der Breminale ein. In entspannter Atmosphäre wurden Diversity-Projekte wie Maßnahmen vorgestellt. So betonte beispielsweise Dieter Schumacher, Mitglied des Vorstands der BLG Logistics, die den Preis 2017 gewann, dass die Förderung von Frauen mehr denn je im Fokus stünde. Zwei Bremer Institutionen, die die Ausschreibung der Kulturstiftung des Bundes, „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“, in Form einer Diversity-Beauftragten in Vollzeit für 4 Jahre gewonnen haben, gaben Einblick in ihre Vorhaben: Matthias Timmlau, Leiter Sponsoring und Fundraising an der Kunsthalle Bremen, will erreichen, dass sich die Vielfältigkeit der Stadtgesellschaft mehr im Museum widerspiegelt. Ruth Hartmann, frisch eingestellte Projektmanagerin für Interkulturelle Bibliotheksarbeit und Diversity der Stadtbibliothek zeigte sich begeistert von dem, was in Bremen bereits zur Förderung von Vielfalt geschieht, und stellte kurz einige Ideen vor. Katrin Nissel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity (ZIM) an der Hochschule Bremen, forderte zur Teilnahme am Wettbewerb „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestalten!“ auf. Bewerbungsschluss ist der 1. Oktober 2018. Wie gehabt und geliebt, präsentierte das ZIM der Hochschule Bremen ein Diversity Quiz, das jeder und jede gleich im Anschluss an diese Zeilen selbst ausprobieren kann.
Die Veranstaltung „Führen durch Vielfalt“ fand am 07. März 2018 um 18.00 Uhr im Mercedes-Benz Kundencenter statt.
Sie richtete sich an Vertreter_innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Es ging um Fragestellungen wie: „Was bedeutet Führen durch Vielfalt in Zeiten von Generation X, Y und Fachkräftemangel? Worauf müssen sich Unternehmen künftig einstellen und welche Chancen bietet Vielfalt?“.
Anhand von „Best Practice“ Beispielen wurde aufgezeigt, wie Diversity in unterschiedlichen Branchen gelingen kann. Carsten Stawitzki, Konteradmiral und Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr, hat den Impulsvortrag gehalten, Marco Bode, einer der fairsten Spieler der Bundesligageschichte und seit 25. Oktober 2014 Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen, war u. a. Gast auf dem Podium.
Ein Teil der Teilnahmegebühr wurde für gemeinnützige Zwecke gespendet
von Prof. Dr. Hufer (Juli 2017)
Diversity Preisträger Vernetzungstreffen &
Diversity Tafel 2017 im ATLANTIC Grand Hotel Bremen!
Mit diesen beiden Aktionen beteiligte sich das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen zusammen mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen und der neuen Trägergemeinschaft am 5. Deutschen Diversity-Tag, dem bundesweiten Aktionstag zur Förderung von Vielfalt.
Vernetzung an der Hochschule Bremen
Am Abend des 29. Mai vernetzten sich bei strahlendem Sommerwetter Diversity Preisträger_innen, Mitglieder aus Jury und Trägergemeinschaft im Garten vor dem Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity auf dem Campus Werderstraße der Hochschule Bremen. Ehemalige Preisträger_innen der ersten Stunde, von 2010 an, bis hin zu den jüngsten Ausgezeichneten des Jahres 2016, berichteten über aktuelle Aktivitäten und Vorhaben rund um die konstruktive Nutzung von Vielfalt. Während das Mütterzentrum auf die Selbstermächtigung von Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Osterholz-Tenever setzt, kümmert sich die Sikora AG stark um die Gesundheit aller Mitarbeiter_innen, um Internationalisierung und um die Nutzung der Erfahrung von Mitarbeitenden, die bereits im Ruhestand sind, sich aber in das Unternehmen einbringen möchten. Röhlig Logistics hat weiterhin Erfolg mit dem Austausch von Trainees aus aller Welt und motiviert Mitarbeitende, die Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nutzen. Der Kulturladen Huchting hat jüngst ein Projekt entwickelt, bei dem sich Menschen unterschiedlicher Kulturen über Werte austauschen. Der Übersetzer, Musiker und Kulturmanager Gennady Kuznetsov, der den Preis 2011 für die Initiative KunstWelten im Dialog bekam, verbindet Musik und Lyrik, russische und deutsche Kulturen. Die Gewoba will Menschen mit Fluchterfahrung stärker in die Nachbarschaften integrieren. Das café brand, Preisträger 2016, wird – neben dem Café in Gröpelingen – in einem anderen Stadtteil einen Gastronomiebetrieb eröffnen. Somit wird das Konzept, wonach Menschen mit psychischen Erkrankungen, seelischen oder geistigen Behinderungen in flexiblen Arbeitsmodellen erwerbstätig sind, weitertragen. Libuse Cerna, Diversity Persönlichkeit 2015 sowie ehemaliges Jurymitglied und Yasemin Karakaşoğlu, Diversity Persönlichkeit wie Mitglied der Trägergemeinschaft betonten, wie stolz sie auf die Auszeichnung sind. Alle anwesenden Preisträger_innen waren sich darin einig, dass der „Bunte Schlüssel“ ihnen eine starke Öffentlichkeitswirkung beschert hat, sie motiviert wurden, weiterzumachen und es teilweise auf Grund des Preises leichter war, andere Förderungen zu erhalten.
Diversity Tafel 2017 im ATLANTIC Grand Hotel
Bei einem vielfältigen Programm – es gab einen Film über Internationalität im ATLANTIC Grand Hotel, Interviews mit Gastgeber_innen und Preisträger_innen 2016, Musik des bulgarischen Straßenmusikers Boyko, die Staffelübergabe an den Flughafen Bremen, sowie die feierliche Verabschiedung von Doris Heitkamp-König – tauschten sich die Gäste an langen Tafeln bei einem köstlichen Drei-Gänge-Menü aus. Ursula Carl, die Geschäftsführerin, und Markus Griesenbeck, CEO ATLANTIC Hotels, sprachen über die Potentiale kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit in der Hotelbranche: Der interkulturelle Dialog sei gelebte Realität. Der Erfolg des Unternehmens gehe Hand in Hand mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter_innen. Dazu gehöre die Wertschätzung jedes Einzelnen sowie das Grundverständnis, dass gerade kulturelle Vielfalt in der Hotellerie ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein kann.
Das ATLANTIC Grand Hotel fördert die Arbeit in multikulturellen Teams, unterstützt Mütter und Väter bei der Wiedereinfindung in ihren Arbeitsalltag, bietet Menschen mit Fluchterfahrung neue Perspektiven in qualifizierten Ausbildungsberufen. „Wir leben Diversity Management mit großem Engagement und das Tag für Tag“, so Markus Griesenbeck. Ursula Carl erzählte beispielhaft von einer Mitarbeiterin aus dem Service, die eine Freistellung dafür bekommt, dass sie anderen Deutsch vermittelt.
Prof. Dr. Jutta Berninghausen, ZIM Hochschule Bremen, und Doris Heitkamp-König, Leiterin Mercedes-Benz Kundencenter Bremen, erzählten, worauf Organisationen achten sollten, wenn Sie sich um den Bremer Diversity Preis „Der Bunte Schlüssel: Vielfalt gestalten! 2017“ bewerben wollen. Die kulturelle Vielfalt Bulgariens machte der Straßenmusiker Boyko mit Liedern türkischer, bulgarischer und aus der Roma-Musiktradition hörbar. Die bunte Diversity Schürze wurde symbolisch an Florian Kruse, Flughafen Bremen, übergeben, Gastgeber der Diversity Tafel 2018.
Die Diversity Tafel bietet einmal im Jahr einen Raum zum Diskutieren, Hinterfragen, zur Auseinandersetzung mit Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Der Ort, die Themen, Gastgeber_innen und Gäste wechseln von Tafel zu Tafel.
http://diversity-preis-bremen.de/diversity-tag-2017/
Mehr als 70 Gäste, darunter zahlreiche Indonesier*innen, besuchten die Eröffnung der Ausstellung "The Act of Living", die noch bis zum 31. März 2017 in der Mensa der Hochschule Bremen, Campus Neustadtswall 30 zu sehen ist.
Gezeigt werden Porträts von Überlebenden der systematischen Gewalt gegen Frauen während der antikommunistischen Massenmorde und -verhaftungen in Indonesien 1965. Konzipiert und organisiert wurde die Ausstellung vom Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity mit zahlreichen Kooperationspartner*innen (siehe unten).
Die antikommunistischen Massenmorde in Indonesien, denen Mitte der 1960er Jahre hunderttausende Menschen zum Opfer fielen, zählen zu den furchtbarsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Während der gewaltsamen Zerschlagung progressiver sozialer Bewegungen durch Militär und Milizen fand auch eine gezielte und systematische Vernichtung und Verfolgung von Frauen statt. Die geschlechtsspezifischen Aspekte der Gewalt werden bis heute wenig beachtet.
Mit der Ausstellung „The Act of Living“ soll diesbezüglich eine Lücke geschlossen werden. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Porträts weiblicher Überlebender der Massaker.
Die Fotografien von Anne-Cecile Esteve zeigen Frauen, die Opfer gewaltsamer Verfolgung, Folter und Haft geworden sind. Anne-Cecile Esteve porträtiert die Überlebenden in ihrem heutigen Lebensumfeld und zieht damit die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die „Kunst des Überlebens“ (The Act of living).
Den einführenden Vorträgen von Prof. Jutta Berninghausen (ZIM), Ulrike Hauffe (Landesfrauenbeauftragte) und Basilisia Dengen (Watch Indonesia!) folgte ein vielfältiges, informatives kulturelles Programm mit Anett Keller (Lesung) und dem Saraswati Ensemble Hannover (Tanz und Musik). Anschließend war Gelegenheit die großformatigen Fotos der Frauen zu betrachten und sich bei indonesischen Snacks zu stärken. Zum Abschluss wurde der Film Api Kartini gezeigt, der indonesische Frauen auf ihrem Weg zu den Gefängnissen, Orte ihrer früheren Folter und Qual, begleitet. Silke Behl (Radio Bremen) trug durch ihre kompetente, empathische Moderation ebenfalls zu dem gelungenen Abend bei.
Veranstalter ist das ZIM, Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen, in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Hochschule Bremen, Watch Indonesia!, der Südostasien-Informationsstelle, dem Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung, mit Umverteilen –Stiftung für eine, solidarische Welt, mit dem Indonesischen Diaspora Verein Bremen, AJAR (Asia Justice and Rights) sowie dem Weltladen Bremen.
Kultur teilen und mitteilen, das ist die Idee der Veranstaltung, die das Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity (ZIM) am 25.10.2016 im kukoon in der Bremer Neustadt durchgeführt hat.
90 Menschen nahmen teil. Die Hälfte der Teilnehmenden lebt schon sehr lange in Bremen und die andere Hälfte ist durch Flucht oder Neuzuwanderung erst wenige Monate oder Jahre in Bremen. Zum Auftakt der Veranstaltung teilten Farhan Hebbo, der im vergangenen Jahr aus Syrien nach Bremen geflohen ist und Arso Gürtekin, die als Kind mit ihren Eltern aus Afghanistan nach Bremen kam, einige Gedanken und Erlebnisse zum Thema Kultur mit allen Anwesenden. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden zuerst in kulturell gemischten Zweierteams, dann in Kleingruppen über Kultur und kulturelle Werte, Heimat und Freunde, Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus. Intensive Dialoge und Sprachenvielfalt belebten den Raum. Durch viele freiwillige Übersetzer_innen stellte die Kommunikation auf Farsi, Arabisch, Deutsch, Kurdisch und Englisch keine Barriere beim Austausch dar. Studierende des Internationalen Studiengangs „Angewandte Wirtschaftssprachen Arabisch“ der HSB brachten ihre arabischen Sprach- und Kulturkenntnisse mit ein und unterstützen in vielen Dialogen. Menschen, die im Alltag auf Grund der Sprachbarriere nicht miteinander reden können, hatten dadurch an dem Abend einen regen Austausch miteinander. Das Ziel der Veranstaltung, mit der Dialogmethode fremde Menschen in kurzer Zeit zu einem intensiven Austausch über Kultur zu bringen, dadurch andere Perspektiven kennenzulernen und Vorurteile abzubauen, wurde erreicht. Zum Schluss genossen alle zusammen noch die „Sehnsuchtslieder von der Gegenküste“ Musik von Geflüchteten und Frauke Wilhelm und Nomena Struß des Golden City Projekts aus Bremen. Die Moderator_innen der Veranstaltung, Gudrun Zimmermann und Anas Al Shouhif, bekamen viele positive Rückmeldung von Geflüchteten und Zugewanderten, Zugezogenen und Einheimischen zu dem Abend und dem intensiven Austausch.
Die Veranstaltung wurde im ZIM evaluiert und wird zukünftig in folgenden Dialogveranstaltungen weiterentwickelt.
Bereits zum neunten Mal fand die Bremer Diversity Tafel statt und stand dabei unter dem Motto „WERDER BEWEGT mehr als 90 Minuten“. Die Besonderheit an der gestrigen Tafel: Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde der Bremer Diversity Preis um den Förderwettbewerb „Diversity Idee des Jahres“ erweitert.
"Wir sind sehr stolz, dass wir mit WERDER BEWEGT als Gastgeber unsere Arbeit präsentieren können und uns mit vielen Bremer Unternehmen bei Themen wie der sozialen Verantwortung von Firmen, gelebter Vielfalt und Chancengleichheit im Alltag noch enger vernetzen können.“ (Saskia Puls) Mit diesen Worten blickte Werders Geschäftsführer und Vereinspräsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald bereits vor einer Woche zuversichtlich auf die Diversity Tafel 2016, welche am gestrigen Abend im Weser-Stadion ausgetragen wurde.
Rund 200 geladene Gäste aus Unternehmen, Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien reisten in die Heimspielstätte der Grün-Weißen und verfolgten die Diversity Tafel. Der diesjährige Gastgeber WERDER BEWEGT – LEBENSLANG lud zu Speis und Trank in den VIP-Ost-Bereich des Stadions ein und präsentierte ein rund fünfstündiges Programm.
"Diversity Idee des Jahres 2016"
Bereits zum neunten Mal fand die Bremer Diversity Tafel statt und stand dabei unter dem Motto „WERDER BEWEGT mehr als 90 Minuten“. Die Besonderheit an der gestrigen Tafel: Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde der Bremer Diversity Preis um den Förderwettbewerb „Diversity Idee des Jahres“ erweitert. Dieser Wettbewerb soll innovative und integrierende Ideen von Kleinprojekten in der Entstehungsphase und bei der Realisierung unterstützen. Die Preisverleihung der „Diversity Idee des Jahres 2016“ war ebenfalls Bestandteil des vielfältigen Programms.
Die Finalisten des neueinberufenen Förderwettbewerbs waren zum einen die „Bremer Medienscouts“ und zum anderen der „Potential Pool“. Das Projekt „Bremer Medienscouts“ wurde bereits Anfang des Jahres ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, geflüchteten Jugendlichen die Medieninfrastruktur Bremens näherzubringen. Der „Potentail Pool“ hingegen setzt auf die Internet-Plattform Xing und möchte durch diese die Kontaktmöglichkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitsnehmern mit Fluchthintergrund erleichtern.
Den Auftakt der Veranstaltung machte eine Reihe von Begrüßungsworten, bei denen neben Staatsrätin Ulrike Hiller, Doris Heitkamp-König vom Mercedes-Benz Werk Bremen und Prof. Dr. Jutta Beringhausen von der Hochschule Bremen auch Werders Geschäftsführer und Vereinspräsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald das Wort an die Gäste richtete. Er erläuterte unter anderem die Projekte SPIELRAUM und „Bleib am Ball“ von WERDER BEWEGT - LEBENSLANG an und machte deutlich, wie wichtig es ist, Jugendlichen mit Fluchterfahrung eine sportliche Heimat zu bieten.
WERDER BEWEGT- Botschafter Tjalf Hoyer führte durch den Abend und konnte gleich mehrere Highlights verkünden. So trat zum Beispiel Kabarettist und Musiker Pago Balke zusammen mit mehreren minderjährigen Geflüchteten auf und präsentierte den Song „Zollhaus-Boys“. Anschließend wurde die „Diversity Idee des Jahres 2016“ durch Frau Heitkamp-König und Frau Berninghausen ausgezeichnet. Die Idee des „Potential Pools“ konnte sich schließlich knapp gegen die „Bremer Medienscouts“ durchsetzen und erhielt die begehrte Auszeichnung. Eine weitere Besonderheit des Abends: Der 100%-Partner, das Berufsbildungswerk Bremen, verkaufte und präsentierte im Laufe des Abends selbst hergestellte Produkte und beantwortete eine Vielzahl von Fragen. Den Schlusspunkt der Veranstaltung machte die Staffelübergabe an Ursula Carl vom Atlantic Grad Hotel Bremen, wo im Jahr 2017 die Diversity Tafel ausgerichtet wird.